Sieg zum Saisonabschluss
Im letzten Kreisliga-Mannschaftskampf der Saison ging es für uns im Grunde um nichts mehr, da unser Aufstieg in die Bezirksklasse bereits seit der letzten Runde feststand. Trotzdem wollten wir uns bei Schwarze Dame Osterfeld vernünftig präsentieren und reisten zwar nicht in Bestbesetzung, aber doch mit einem soliden Team zum Lokalderby an.
Da die Osterfelder ebenfalls nicht in Bestbesetzung antreten konnten, entschied sich der Kampf unerwartet schnell zu unseren Gunsten.
Bei seinem ersten Einsatz in der Kreisliga traf Jonathan (Foto) an Brett 5 auf einen noch weitaus unerfahrenen Gegner. Zügig erspielte sich unser neunjähriger Junior einen deutlichen Materialvorteil, und es waren gerade einmal zwanzig Minuten vergangen, als ein lautes Schachmatt! durch den Raum hallte.
Ein früher Sieg am untersten Brett ist immer recht beruhigend, da wir dort erfahrungsgemäß am verwundbarsten sind. Doch diesmal hatten wir kaum Zeit, die Freude wirken zu lassen, denn nur wenige Minuten später endete die Partie an Brett 2. Swantjes Gegner spielte schnell, griff ungestüm an und überschätzte dabei anscheinend die Schlagkraft seiner Figuren. Am Ende einer völlig verkorksten Abwicklung blieb er mit einem Turm weniger zurück und gab entnervt auf. Ein komfortables 2:0 nach einer guten halben Stunde – besser geht es eigentlich nicht.
Es sei denn, das 3:0 lässt nicht lange auf sich warten. Simon hatte an Brett 3 ohne große Mühe einen gegnerischen Läufer erobert und konnte sich regelrecht aussuchen, welchen seiner weit vorgerückten Bauern er in eine Dame umwandeln wollte. Als dann der letzte noch verteidigende Turm ersatzlos fiel, streckte der junge Osterfelder die Waffen.
Der Kampf war damit schon entschieden und hätte an dieser Stelle nach einer Stunde Spielzeit auch schon gut beendet werden können, aber Qixiangs Gegner an Brett 4 wollte unbedingt auf Sieg spielen. Dabei sah die Stellung keineswegs danach aus, sondern mündete in ein remisträchtiges Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern. Nur ein leicht vermeidbarer Fehler Qixiangs sorgte dafür, dass der etwas gierige Wunsch des ehrgeizigen Osterfelders in Erfüllung ging. Der Anschlusstreffer zum 3:1.
Jetzt hätte ich meine Partie natürlich gerne gewonnen, zumal ich mir einen schönen Stellungsvorteil erspielt hatte. Doch wie das eben so ist: Mein Gegenspieler verteidigte, so gut er konnte, und ich fand einfach nicht den entscheidenden Zug. Nach dem Damentausch verebbte das Spiel dann schlagartig, also einigten wir uns auf Remis.
Mit diesem abschließenden 3,5:1,5 haben wir noch einmal untermauert, wie sehr wir den Aufstieg verdient haben. Aus acht Spielen holten wir sieben Siege und ein Unentschieden – nur Horst-Emscher konnte da noch mithalten. Den stärksten Verfolger distanzierten wir um ganze sechs Mannschaftspunkte. Das konnte man zu Beginn der Saison nicht ahnen, dass unser junges Team die Kreisliga dermaßen dominieren würde – Hut ab vor dieser starken Leistung!
Nach dem Spiel ist auch vor dem Spiel, denn nun beginnt die schwierige Planung der kommenden Saison, in der wir unser Team auf acht Spieler aufstocken müssen. Das wird nicht leicht, aber insgeheim bin ich mir sicher, dass wir auch diese Herausforderung meistern werden.
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